pan
2005 HD 1 Minute 5.1 Colour 25f/s 1:2.39 Edition of 5+2

Pan

A panorama of a world divided into three. The camera‘s 360° pan begins at a playground and passes by everyday scenes of urban life – pedestrians, cars, shops – before returning to its starting point. The field of view is divided into three separate pictures showing the same scene with a slight delay from right to left. In other words the scene of the little girl setting off on a cableway at the playground is repeated in the other fields. And when the camera returns to the first image after the pan is completed, everything starts from the beginning – or so it seems: The girl starts down the hill once again. The first image is therefore the last – and vice versa. As a result of this slight distortion and delay in perception, Johann Lurf‘s film, with deceptively simple conception (a motor on the camera‘s tripod controls the speed of the pan) and at the same time reflexively playful, has an unexpected effect: The movement of the objects (leaves in the wind, cars passing by) and people (the little girl, pedestrians) are literally stretched in space. Perception is determined by the camera, the speed and the division. As a result of this fragmentation of the continuum of perception, Pan resembles Dietmar Offenhuber‘s Besenbahn (2001), though at the same time it also appears, due to the inescapable direction of the camera‘s movement and its idea of constant new beginnings, to be a miniature of a great theoretical question relating to film: Where does the never-ending stream of images begin and end? Everywhere, one is tempted to say, possibly at every playground in the world.
Michael Pekler (Translation: Steve Wilder)

This film, made of a single panning, divides the same scene into three screens and starts them successively. This recreates the three square screens into a wide angle-the three same yet distinguished time differences complete one different yet same space. By placing the circulation with the same beginning and ending on a linear time structure, the film creates a round-ish impression of the flat cinema screen. It makes viewers wish that they were watching the film by a 360-degree screen in a circular room.
Park Dong-hyun, Jeonju International Film Festival 2006

Das Panorama einer dreigeteilten Welt. Der Kameraschwenk um 360 Grad beginnt auf einem Kinderspielplatz, führt vorbei an einer alltäglichen städtischen Szenerie - Fußgänger, Autos, Geschäfte - um am Ende wieder an seinen Ausgangspunkt zurückzukehren. Das Bildfeld ist in drei einzelne Kader unterteilt, die mit geringer Zeitverzögerung von rechts nach links aufeinander folgen. In jenem Moment also, in dem das kleine Mädchen am Spielplatz auf einer Seilbahn seine Fahrt antritt, folgt es sich in den beiden anderen und gleichzeitig zu sehenden Bildern selbst. Und wenn die Kamera nach ihrem Rundblick wieder bei ihrem ersten Bild angelangt ist, beginnt - so scheint es - alles wieder von vorne: erneut tritt das Kind seine Fahrt an. Das erste Bild ist somit zugleich das letzte - und umgekehrt.
Durch diese kleine Verstörung und Verzögerung in der Wahrnehmung erreicht Johann Lurfs verblüffend einfach konzipierter (ein Motor auf dem Kamerastativ reguliert die Geschwindigkeit des Schwenks) und dennoch reflexiv verspielter Film eine ungeahnte Wirkung: Die Bewegung der Objekte (Blätter im Wind, vorbeifahrende Autos) und Menschen (das Mädchen, Fußgänger) erfährt eine buchstäbliche Streckung in den Raum. Die Wahrnehmung ist dabei jene des Apparates, der Geschwindigkeit und Gliederung vorgibt. Mit dieser Fragmentierung des Wahrnehmungskontinuums erinnert Pan an Dietmar Offenhubers Besenbahn (2001), erscheint jedoch durch die unausweichliche Richtung der Kamerabewegung und durch seine Idee des steten Neubeginns als Miniatur einer großen filmtheoretischen Frage: Wo beginnt und endet der unendliche Fluss der Bilder? Überall, möchte man meinen, vielleicht sogar an jedem Spielplatz der Welt.
Michael Pekler

In einem Kameraschwenk um 360 Grad, unterteilt in drei leicht verzögerte Bildfelder, vollzieht pan eine kleine, praktisch endlose Reise, um letztlich immer wieder an den Ausgangspunkt zurückzukehren.
Dietmar Schwärzler

In weniger als zwei Minuten erzählt Lurf vom Kreislauf der Dinge und der für einen Atemzug angehaltenen Zeit: In einem rascher werdenden 360 Grad-Schwenk fängt er einen Kinderspielplatz und dessen Umgebung ein, ordnet sodann die Aufnahme als Triptychon mit knapper Verzögerung von links nach rechts an. Als würden Menschen, Pflanzen, Autos, ja unsere Welt, sich selbst wie ein Schatten folgen in einem endlosen Reigen von Gesten, Lichtspiel und Windbewegungen, als könnte die filmische Apparatur nicht nur Momente aufzeichnen, sondern eine ihnen innewohnende Beständigkeit behaupten.
Verena Teissl für die Viennale im Oktober 2013

Una sola panoramica, una pantalla dividida en tres. Tiempo y espacio multiplicados para operar otro milagro del cine de Lurf: convertir aquello que siempre fue plano en (el deseo de) una pantalla circular.
BAFICI 2018, Cortos Johann Lurf



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